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Reifenplatzer als häufige Unfallursache

Ein Reifenplatzer beim Motorrad kann böse Folgen haben

Jeder Biker hat sich bereits die Frage gestellt was passiert, wenn ein Motorradreifen platzt?
Denn mit großer Wahrscheinlichkeit nimmt ein Reifenplatzer selten ein gutes Ende – Fahrkönner hin oder her. Kommt der Motorradfahrer in solch einer gefährlichen Situation mit einem Blechschaden davon, kann er sich glücklich schätzen. Oftmals führt ein Reifenplatzer zu schwerwiegenden Unfällen oder schlimmstenfalls zu einer tödlichen Motorradfahrt.

Wie Sie sich als Motorradfahrer bei einem Reifenplatzer verhalten sollten

Ein Reifenplatzer ist immer ein unvorhersehbares Ereignis, was der Motorradfahrer oftmals nicht kontrollieren kann. Innerhalb von Sekunden muss der Biker, wenn überhaupt möglich, reagieren. Die schwere Maschine muss instinktiv unter Kontrolle gebracht werden. Nach einem plötzlichen Reifenplatzer am Hinterrad beginnt das Rad in der Regel hin- und herzu schleudern. Je nach Geschwindigkeit und Straßenbedingung ist das Motorrad dann nicht mehr zu steuern. Folglich kommt es zu einem Sturz. Bei einem Reifenplatzer sollte der Fahrer nicht bremsen und nicht lenken, sondern das Motorrad langsam auslaufen lassen. In einer Stresssituation sicherlich nicht einfach zu handeln.
Ein Reifenplatzer am Vorderrad ist weitaus gefährlicher, da das Motorrad sofort instabil wird. Ein Sturz lässt sich beim Platzen den Vorderrads in der Regel kaum vermeiden. Zahlreiche Aufnahmen von Dashcams zeigen abschreckende Szenen, in denen der Reifen bei hohen Geschwindigkeiten platzt.

Soll der nächste Reifen mit Schlauch oder schlauchlos sein?

Seit einigen Jahren gibt es für Motorradreifen sogenannte tubless Reifen, also schlauchlose Reifen, zum Aufziehen auf das Bike. Viele Reifenhersteller, wie beispielsweise der derzeitige Testsieger von Continental CONTI ROAD ATTACK 3, bietet beide Varianten an. Doch auch bei dem „Alleskönner“, wie dem CONTI ROAD ATTACK 3 ist ein Reifenplatzer nicht komplett auszuschließen.

Die Mythen bestätigen sich hier, dass im Falle eines Reifenplatzers der tubless Reifen einen Vorteil hat. Bei der Beschädigung des Reifens verliert er die Luft langsam. Das bedeutet der Motorradfahrer hat bei einem Reifen ohne Schlauch eher die Möglichkeit, das Motorrad zu kontrollieren. Durch den langsamen Druckverlust kann der Fahrer das Bike zum Stehen bringen und einen möglichen Unfall vermeiden.

Weitere Vorteile sind, dass der tubless Reifen höhere Geschwindigkeiten zulässt, da es keine Reibung zwischen Schlauch und Reifen gibt. Gewichtseinsparung und eine einfache Reifenmontage sind ein weiteres Plus für einen tubless Reifen.
Im Falle eines Reifenplatzers mit Schlauch kann der Reifen regelrecht platzen. Die Luft entweicht schlagartig. Das Motorrad beginnt sofort zu schlingern. Im besten Fall kann der Fahrer die Maschine bändigen und zum Stillstand bringen.

Wie kann der Motorradfahrer einem Reifenplatzer vorbeugen?

Um einen Reifenplatzer zu vermeiden sollte der Motorradfahrer einige wichtigen Punkte beachten:

  • Insbesondere wenn das Motorrad längere Zeit still stand, unbedingt den Luftdruck überprüfen.
  • Den Reifen lieber einmal zu viel auf mögliche Fremdkörper, wie beispielsweise Nägel untersuchen.
  • Die Luftventile kontrollieren, ob diese porös sind.
  • Das Profil des Reifens regelmäßig überwachen. Ein Minimum von 2 mm Profilsollten sein.
  • Ventilkappen vorzugsweise aus Metall mit Gummidichtung benutzen.
  • Die im Fahrzeugschein angegebene Nutzungslast nicht überschreiten.
  • Mit Sozius und/oder Gepäck den Reifendruck anpassen.
  • Reibung und Stöße mit Bordsteinkanten vermeiden.
  • Nur die im Fahrzeugschein angegebenen Reifen benutzen.
  • Vorder- und Hinterreifen sollten zusammenpassen, also gleicher Hersteller, sowie Radial- oder Diagonalreifen.
  • Den richtigen Schlauch auswählen und nur neue Schläuche bei neuen Reifen verwenden.
  • Nur die vorgegebenen Felgen montieren.
  • Die Reifenmontage sollte immer durch eine Fachwerkstatt erfolgen.

Tipp: Die Reifen häufig auf Mängel überprüfen. Besonders auf Veränderungen des Fahrverhaltens während der Motorradfahrt achten. Warnsignale können beispielsweise ungewöhnliche Vibrationen sein, instabile Fahreigenschaften oder laute Reifengeräusche.

Das Motorrad regelmäßig von einer Fachwerkstatt kontrollieren lassen und die Inspektionsabstände einhalten. Der Zweiradhändler stellt die erforderlichen Federelemente wie vorgegeben ein. Mit der richtigen Handhabung kann so eine erhöhter Reifenverschleiß vermieden werden.

Ein gewisses Risiko ist beim Motorradfahren nicht auszuschließen. Ein Reifenplatzer kann jeden treffen, trotz bester Vorsicht. Wenn ständig die Angst mitfährt, macht das Motorradfahren jedenfalls keinen Spaß mehr.